Danke euch fürs Mitmachen bei unserer Aktion im April und Mai, als wir eine Woche lang unseren Blick auf Barrieren und deren Abbau im Kommunikationsdesign geschaut haben. Wir hatten euch auf Instagram unter anderem gefragt, ob ihr Barrieren kennt, bewusst barrierefrei gestaltet oder welche (Tool-)Tipps ihr für die Community habt.
Toll ist, dass viele von euch das Thema bereits auf der Agenda haben und auch versuchen, es bei Aufträgen von Anfang an mitzudenken und zu verkaufen. Selbst, wenn das nicht immer klappt, so ist es nach euren Kommentaren die Aufgabe von uns Designer:innen, immer wieder darauf aufmerksam zu machen. Das Ziel, Inklusion in der Gestaltung irgendwann zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen, könne nur so erreicht werden. So antworteten die Hälfte von euch, dass sie den Aspekt Inklusion beim nächsten Auftrag ansprechen wollen. Schneller ginge es nach euch, wenn es Unterstützung seitens der Plattformen und Softwareanbieter gäbe, und wenn dort Barrierefreiheit aktiv mitgedacht und Ideen dazu entwickelt würden.
Insgesamt haben wir eine sehr achtsame und kritische Community mit euch. Viele von euch sind selbst schon an einer Barriere im Design oder im Alltag hängen geblieben. Auch, wenn diese Formen von Behinderungen oftmals gar nicht mit denen von seh- oder hör- oder anders beeinträchtigten (oder) behinderten Personen gleichgesetzt werden können, so zeigen eure Antworten und Kommentare, dass wir Designer:innen auch in dieser Richtung wirklich aufmerksam sind. Ihr seid euch eurer Privilegien bewusst und achtet auf Stolperstellen. Designer:innen haben das offensichtlich im Blick – und sind lernbereit. Das ist sehr erfreulich.
Danke euch auch für euer wohlwollendes Feedback zur Aktion und euer Lob dafür, dass der BDG als Berufsverband hier ein wichtiges Arbeitsfeld in den Mittelpunkt gerückt hat. Mit unserer Aktionswoche ist das Thema natürlich nicht vom Tisch – ganz im Gegenteil.
Hier sind einige Tipps aus der Woche – ergänzt gern in den Kommentaren!
Tipps und Tools für die Arbeit von Designer:innen
Regeln der Leichten Sprache
Leserlich – Empfehlungen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes
Klaas Posselt und Dirk Frölich: Barrierefreie PDF-Dokumente erstellen
Sabina Sieghart: Wie Unternehmen und Behörden barrierefrei kommunizieren können
Stark – ein Plugin für Adobe XD, um inklusiver zu gestalten
MadeToTag – ein Plugin für die PDF-Erstellung mit InDesign
Transkription von Zoom-Meetings
Blogbeitrag von Rainer Klute über zugängliche Typografie im Web
Vortrag von René Jaun bei der InDesign User Group Stuttgart
Farbkontrastanalyse bei Adobe-Programmen
Bots für Social Media, zB für die Erinnerung an #alttext: Botwiki oder Please Caption
Beispiele für inklusives Design
Eine AWO-Broschüre von Christian Büning zur Schwangerenberatung in Leichter Sprache
Barrierefreie Website für Handicap International von Formlos Berlin
Daumenkino für Kinder, um die Gebärdensprache zu lernen
Eis: Eine Sprachlern-App für Kinder mit Beeinträchtigungen
Weitere interessante Infos
Simon Wehr hier im Blog über seine Seh-Barriere als Designer
Übers Design hinaus ins Thema einsteigen
Raul Krauthausen, Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit
»Echt behindert«, ein Podcast der Deutschen Welle
PS:
Die Aktion war für uns vom Perspektiven-Team unsere erste große »Kampagne«, die wir lange vorbereitet haben und dann gemeinsam eine Woche lang umgesetzt haben. Da wir auch dieses Blog ehrenamtlich erstellen und betreuen, war das ein ganz schöner Brocken, bei dem wir auch selbst viel gelernt haben. Zum Beispiel, wie man die Alt-Tags bei Insta ändert. Wir sind sehr froh, dass wir das große Thema angegangen sind (danke für deinen Impuls, Carole), denn ab nun können wir zusammen mit euch leichter dran bleiben.
Kommentare
Bei der IDUG Stuttgart war René Jaun zu Gast. Er ist blind und berichtet in seinem Vortrag über alle möglichen Aspekte, die vor allem im Web bezüglich Barrierefreiheit/Zugänglichkeit beachtenswert sind. Sehr sehenswert! https://youtu.be/xTrDDzvAqMs
[…] geht’s zum Artikel: Mitdenken, Aufzeigen, Einladen – Das kann […]
[…] beim Abbau (oder am Besten gar nicht erst Aufbau) von Barrieren unterschiedlichster Art gefragt […]